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Trockenfutter im Test: Magnusson Meat & Biscuit grain free
Trockenfutter im Test: Magnusson Meat & Biscuit grain free
In diesem Test geht es um das gebackene Trockenfutter “Meat & Biscuit grain free” von Magnusson. Wir hatten das Glück, dass wir über die Webseite futtertester.de bei einer Testaktion ausgelost wurden. Wir erhielten einen 5-kg-Sack. Der Test fand im Juni 2018 statt. Diesmal hat nur Emma getestet, da es für zwei Hunde nicht ausgereicht hätte, ausgiebig zu testen.
Nun berichte ich euch hier, wie meine Erfahrungen mit diesem Trockenfutter sind. Viel Spaß!
Der erste Eindruck
Wir waren schon sehr gespannt, als das Paket zu uns kam. Beim Öffnen erwartete uns eine kleine Überraschung: Neben dem 5 kg Sack Trockenfutter war noch ein Futternapf, ein Info-Flyer und ein weiterer Flyer mit einem Rabatt für eine Tiermesse dabei. Besonders der Napf war zwar eine tolle Zugabe, für unsere Hunde lediglich etwas klein.
Der Futtersack war aus Plastik und – sowie ich erfahren habe – legt die Firma auf Umweltschutz großen Wert. Ich zitiere: “Bei Magnusson dreht sich alles um gutes Hundefutter – und um die Umwelt. Bei unseren Produktionsprozessen achten wir besonders auf Nachhaltigkeit. So beziehen wir Energie aus rein regenerativen Quellen und arbeiten vollständig emissionsfrei.” (https://www.futtertester.de/futtertests/show/magnusson-meat-biscuit-grain-free.html)
Das klingt für mich fürs Erste ganz gut. Auch optisch macht die Verpackung einen guten Eindruck. Sie ist eher schlicht gehalten und hat ein zeitloses Design. Auch der Aspekt, dass das Futter getreidefrei ist, gefällt mir sehr gut. Wir füttern unsere Hunde nicht strikt getreidefrei, legen aber darauf Wert, dass davon – wenn überhaupt – nur wenig enthalten ist und wenn, dann möglichst Vollkorn. Ich muss aber auch dazu sagen, dass unsere zwei Hunde keine Probleme/Unverträglichkeiten gegenüber Getreide zeigen.


Optik, Beschaffenheit und Geschmackstest
Beim Öffnen der Packung wurde ich positiv gestimmt. Es roch nicht sonderlich stark und sieht für ein Hundefutter ansprechend aus. Es handelt sich hierbei ja um gebackenes Hundefutter. Das heißt, es wird schonend im Ofen gebacken und wird hierdurch knusprig. Bei genauem Hinsehen erkennt man auch mehr oder weniger ein paar Bestandteile des Futters, wie man es z.B. von einem (Brot-)Teig kennt. Nicht, wie bei extrudiertem Futter, wo jeder Krümel “gleich aussieht”. Das macht auf mich einen guten Eindruck. Ein weiterer Vorteil von gebackenem Futter ist, dass dieses nicht im Magen des Hundes aufquillt, wie es bei Extrudat der Fall ist. Gerade bei großen Hunden stellt die Magendrehung leider eine große Gefahr dar, die durch ein schnelles Auflösen des Futters in seine Bestandteile verringert werden soll. Wir hatten bereits ein anderes gebackenes Trockenfutter getestet, wo wir auch den Test gemacht haben, wie es sich mit dem Auflösen in Wasser verhält → siehe Bubeck Meine Mahlzeit
Die Kroketten könnten für unsere Emma schon größer sein. Sie kaut ihr Futter, bei unserer Frieda sieht das aber ganz anders aus. Die würden bei ihr sicherlich inhaliert werden. Die Kroketten sind ca. 1 cm groß und rundlich. Für mittelgroße Hunde fände ich diese Größe gut, für große Hunde würde ich mich persönlich über größere Kroketten freuen, dann hätte der Hund auch mehr zum Knuspern.
Für den Geschmackstest durften Emma und Frieda ein paar Kroketten vorab kosten. Es hat beiden Hunden gut geschmeckt, wie man sieht! Wobei ich erwähnen muss, dass unsere Hunde nicht wählerisch sind, was Leckerlies etc. betrifft. Dabei konnte ich auch fühlen, wie das Futter in der Hand ist. Viele nehmen ihr Trockenfutter als Leckerlies für unterwegs. Extrudiertes Futter klebt und schmiert meistens in den Händen ebenso wie in den Hosentaschen oder Leckerliebeuteln. Dieses Problem hätte man mit Magnusson grainfree defintiv nicht. Es ist ganz trocken und hart, wie ein Keks.
Zusammensetzung und Nährwerte
Bevor ich mich für ein Hundefutter entscheide, nehme ich die Zusammensetzung des Futters genau unter die Lupe. Ganz wichtig finde ich einen hohen Fleischanteil. Deshalb sollte das Fleisch direkt an erster Stelle stehen. Denn, das was am meisten enthalten ist, steht ganz am Anfang der Auflistung. Es ist in manchen Fällen – gerade wenn verschiedene Fleischquellen enthalten sind – möglich, dass Kartoffeln oder andere Kohlenhydratquellen an erster Stelle stehen, wenn dann verschiedene Fleischsorten anschließend aufgezählt werden. Wenn eine %-Angabe dabei ist, kann man die verschiedenen Fleischquellen im Prozentwert zusammenrechnen und man stellt u.U. fest, dass der Gesamtanteil an Fleisch doch höher ist, als der von Kohlenhydraten. Der Gesamt-Fleischanteil sollte also immer höher sein, als der Kohlenhydratanteil. Bei einem Monoprotein-Futter, wo nur eine Fleisch- und Kohlenhydratquelle enthalten ist, stellt man also ganz schnell fest, ob mehr Fleisch oder anderes enthalten ist. Es spielt aber ebenso eine große Rolle, ob Frisch- oder Trockenfleisch. Das ist aber eine andere Sache.
Nun sehen wir uns die Zusammensetzung mal genau an:
Zusammensetzung: 44 % frisches Rindfleisch, Erbsen, Kartoffeln (getrocknet), kaltgepresstes Rapsöl, frische Eier, Pastinaken, Karotten, Kartoffeln, Blaubeeren, Preiselbeeren. Alle Inhaltsstoffe sind schwedischen Ursprungs.
Bei Magnusson Grainfree stelle ich fest, dass Fleisch – in dem Fall Rind – an erster Stelle steht. Erst dann kommen Kohlenhydrate. Dabei ist die Zusammensetzung sehr übersichtlich. Ich finde übersichtliche, unkomplizierte Zusammensetzungen praktisch und gut zugleich, da man dabei auf nur wenig Allergenpotential stößt (wenn der Hund tatsächlich Allergien hat; Emma hat keine). Ich sehe keinen unnötigen “Schnickschnack”, keine Kräuterchen oder sonstige Zusätze. Rapsöl könnte meiner Meinung nach durch hochwertigeres Öl (z.B. Leinöl, Schwarzkümmelöl o,Ä.) ersetzt werden, ist aber dennoch in Ordnung. Ich finde es schade, dass man nur die Prozentangabe zum Fleisch hat und nicht für die übrigen Zutaten. Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt meinerseits.
Die analytischen Bestandteile finde ich außerdem relevant. Hier sind sie aufgelistet:
Analytische Bestandteile: Rohprotein 24 %, Rohfett 12 %, Rohfaser 3,5 %, Kohlenhydrate (NFE) 44,5 %, Mineralien (Asche) 7 % (davon Kalzium 1,3 %, Phosphor 1 %), Wasser 9 %. Umsetzbare Energie 1430 kJ/100 g (laut schwedischem Zentralamt für Agrarwirtschaft).
Ich würde sagen, dass diese nach meinem Empfinden alle im “Normbereich” liegen. Rohprotein und Rohfett sollten für einen übergewichtigen oder alten Hund eher niedriger sein und für Sporthunde höher. Emma ist weder dick, noch dünn und hat ein mittleres Energielevel. Demnach sollte es für sie gut geeignet sein.
Wie bei fast – ich schreibe hier fast, weil ACANA da tatsächlich anders ist – jedem Trockenfutter, sind auch bei Magnusson grainfree Vitamine und Spurenelemente zugesetzt, damit der Hund ausreichend versorgt ist. Die sind bei Magnusson grainfree wie folgt:
Zugesetzte Vitamine (pro kg): Vitamin A 14000 IE, Vitamin D 1400 IE, Vitamin E 150 IE, Vitamin C L-Ascorbinsäure 100 IE, Thiamin B1 10 mg, Riboflavin B2 12 mg, Pantothensäure B5 25 mg, Niacin B3 60 mg, Pyridoxine B6 6 mg, Folinsäure 1 mg, Biotin H 0,3 mg, Cobalamin B12 0,1 mg, Cholin 1500 mg.
Zugesetzte Spurenelemente (pro kg): Eisen(II)-sulfat, Monohydrat 467 mg, Kupfer(II)-sulfat, Pentahydrat 42 mg, Manganoxid 45 mg, Zinkoxid 186 mg, Kalziumjodat, wasserfrei 2,2 mg, Natriumselenit 0,31 m
Ich muss gestehen, dass ich hierzu relativ wenig sagen kann. Natürlich haben wir hier wieder einmal das Problem, dass auf zugesetzte Mineralien zurückgegriffen wird/werden muss, um die Nährstoffversorgung des Hundes zu garantieren. Anderweitig würde der Hund nach einiger Zeit Mangelerscheinungen zeigen. Einige Hundehalter sind Gegner von Zusätzen und überzeugte BARFer. Ich empfinde diesen Punkt auch stets als ein heißes Pflaster und kann selbst nicht sagen, was am Besten ist – oder auch nicht. Ich habe bisher nur eine einzige Futtermarke kennengelernt, die außer Zink komplett ohne Zusätze auskommt, während der Hund perfekt versorgt sein soll, allein durch die Inhaltsstoffe. Dieses Futter durften wir auch testen: ACANA Heritage.


Fütterungsempfehlung
Nun kommen wir zur großen Frage: Wie viel Futter braucht mein Hund am Tag?
Emma wiegt ca. 33 kg und ist ein normal aktiver Hund. Auf dem Info-Flyer steht geschrieben, wie viel ein Hund zwischen 20 – 40 kg täglich braucht: 345 – 515 g pro Tag. Da Emma ca. in der Mitte liegt, ging ich von 450 g aus. Wünschenswert wären hier genauere Angaben, vielleicht in 10 kg Schritten, statt in 20 kg Schritten. Wobei man immer schauen muss, welchen Bedarf der Hund tatsächlich hat. Dies variiert je nach Alter, Rasse, Aktivität und individuellem Stoffwechsel eines Hundes. Emma benötigt bspw. von ihrem gewöhnlichen Futter auch weniger, als angegeben.
Zur Futtermenge muss ich sagen, dass ich das schon als recht viel empfinde. Ein großer Messbecher sind 225 g, das ist die Hälfte ihres Tagesbedarfs, denn wir füttern 2 mal täglich. Von ihrem gewöhnlichen Futter (natural) benötigt sie fast die Hälfte (!). Dazu kommt, dass gebackenes Futter auch voluminöser ist bzw. leichter bei gleichem Volumen (verglichen mit Extrudat und der Unterschied zu kaltgepresstem Futter ist noch deutlich höher).
Auf dem Bild könnt ihr übrigens nachlesen, wie viel euer Hund braucht. Denn auf der Homepage von Magnusson selbst konnte ich keine Fütterungsempfehlung finden.
Das große Testessen – Verträglichkeit
Nun geht es ans Eingemachte: Emma darf endlich fressen! Da wir zweimal täglich füttern, bekommt sie morgens und abends die halbe Tagesration von 225 g. OK, ich gebe zu, auf dem Bild sind es 226 g, aber so genau muss man das nicht nehmen. 😉 Ich gewöhne sie stets langsam an neues Futter, wenn wir etwas Neues ausprobieren möchten. Demnach gibt es erst 1/4, dann 1/2, dann 3/4 und dann erst komplett das neue Futter und dies gesteigert innerhalb ca. einer Woche. Emma ist vom Magen-Darm her unproblematisch, bei empfindlichen Hunden würde ich die Umstellungsphase auf jeden Fall verlängern und kleinschrittiger durchführen.
Sie hat es von Anfang an gerne gefressen. Außerdem braucht sie zum Fressen deutlich länger, da der Napf viel mehr gefüllt ist mit Magnusson (wie oben erwähnt, braucht sie mehr und es ist voluminöser). Ich konnte während der gesamten Testphase keine Unverträglichkeiten feststellen – lediglich der Kotabsatz hat sich erhöht. Sie hat es bis zum Ende gut angenommen, sich aber nicht wie wild “draufgestürzt”. Ich schätze, dies ist eventuell darauf zurückzuführen, dass das Futter kaum riecht. Demnach riecht es für den Hund vielleicht weniger interessant.


Verblüffende Fakten und Preis
Während der Testphase ist mir immer wieder bewusst geworden, welche Menge an Trockenfutter Emma da bekommt. Ich finde es erstaunlich, dass es da solche Unterschiede bei verschiedenen Herstellern geben kann. Vielleicht ist es auch auf die unterschiedlichen Herstellungsverfahren zurückzuführen. Denn Emma bekommt normalerweise ein extrudiertes Trockenfutter, mit dem wir bislang sehr zufrieden sind und wir auch keine gleichwertige oder bessere Alternative gefunden haben.
Das Bild verdeutlicht noch einmal, wie viel einer Portion (also eine halbe Tagesration) Magnusson (rechts) und wie viel einer Portion natural (links) entspricht.
Nun kommen wir zum Preis des Futters. Ich persönlich finde einen Preis von +-3 € pro kg Hundefutter in Ordnung (als Richtwert). Wenn etwas Außerordentliches einen höheren Preis rechtfertigt, wie bspw. dass der Hund viel weniger davon braucht, natürliche Herstellung, super Akzeptanz, wäre das auch noch hinnehmbar für mich. Ich habe ein bisschen gegoogelt und geschaut, wo man Magnusson Meat & Biscuit grain free günstig erwerben kann. Bei lucky-pet kostet ein 14-kg-Sack 59,49 €, das sind pro kg 4,25 €. Nun habe ich noch ausgerechnet, wie viel eine Tagesration für Emma kosten würde: 1,91 €. Da sie von Magnusson fast ein halbes Kilo am Tag braucht, sind es also fast 2 € pro Tag. Bei uns kommen noch sämtliche Zusätze hinzu: Lein- und Lachsöl im Wechsel, Zeel Tabletten, Gelenktabletten mit Chondroitin und Glucosamin und Bierhefe-Tabletten. Demnach sind wir bei geschätzt 3€ pro Tag. Schade, dass der Preis so hoch ist und Emma so viel braucht. Für mich ist bei Magnusson nichts außerordentliches, was einen so hohen Preis rechtfertigt. Aber dazu mehr im Anschluss.
Unser Fazit
Der Futtertest ist nun zu Ende und wir haben uns unser Urteil darüber gemacht. Zusammenfassend kann man noch einmal sagen:
- Gebackenes Trockenfutter ohne Getreide mit Rind
- Frischfleisch-Anteil von 44%
- ohne “Schnickschnack”
- praktisch als Leckerlie: klebt und krümelt nicht
- Akzeptanz o.k.
- Verträglichkeit gut
- Hund braucht viel
- Preis pro kg: ab 4,25 €
Demnach stelle ich für mich fest, dass das Futter an sich eine gute Zusammensetzung hat, es für den Hund aber nicht außergewöhnlich gut riecht, was bei wählerischen Hunden die Akzeptanz erschweren wird. Es ist durch das Herstellungsverfahren m.E. trockener als extrudiertes oder halbfeuchtes Futter.
Emma braucht von diesem Futter einfach eine ziemlich große Menge, ihr Napf ist bis oben gefüllt. Ich weiß aber nicht, ob ich das so gut finde, denn man sagt ja immer, je weniger der Hund von einem Futter braucht, desto besser wird es verwertet. Dazu sollte ich aber erwähnen, dass die Kroketten an sich leichter und dabei voluminöser sind als bei Extrudat.
Vom Preis-Leistungs-Verhältnis hätte ich mir mehr erwartet, denn ich finde den Preis von 4,25 € pro kg, um einen großen, oder gar zwei große Hunde, satt zu kriegen, einfach zu hoch. Dazu kommt, dass hier lediglich Rindfleisch enthalten ist, welches in der Regel ein “günstiges” Fleisch ist. Bei uns kommen ja zusätzlich zum Futter noch Nahrungsergänzungsmittel hinzu. Sowie ich gesehen habe, kosten die anderen Sorten von Magnusson, die übrigens nicht getreidefrei sind, weniger. Da ich aber generell eher zu getreidefreiem oder getreidearmen Trockenfutter greife, wäre dies ebenfalls keine Alternative für uns.
Wer einen kleineren Hund hat oder etwas mehr Geld ausgeben kann/möchte für ein Trockenfutter, der ist mit Magnusson Meat & Biscuit grain free gut bedient. Gute Zusammensetzung triff die Vorteile von gebackenem Futter.
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