Hunderasse: Hovawart

Heute erzählen wir euch etwas über den Hovawart. Er wurde früher als Haus- und Hofhund gezüchtet und erfüllt auch heute noch seine Aufgabe als Wach- und Schutzhund zuverlässig. Diese Rasse eignet sich aber durchaus auch als Begleithund für aktive, hundeerfahrene Menschen, wenn er gut erzogen ist und geistig ausgelastet wird. Dann ist der Hovawart seiner Familie treu ergeben und ein zuverlässiger, ausgeglichener Vierbeiner, der im Ernstfall auch seine Familie beschützt. Vom Aussehen werden blonde und schwarze Hovawarte oft mit Golden oder Flat-Coated Retrievern verwechselt, allerdings unterscheiden sich diese Rassen in ihrem Wesen sehr.

Als Repräsentantin für den Hovawart haben wir in Gedanken an Alexa ein Bild von Nicole erhalten. Vielen Dank für das schöne Bild von Alexa!

Der Hovawart ist ein Gebrauchshund, der sehr vielseitig eingesetzt werden kann. Grundsätzlich ist er eine ausgeglichene, gutartige Hunderasse, die allerdings auch eine ordentliche Portion Schutz- und Kampftrieb besitzt und dabei ein selbstsicheres Auftreten hat. Er zeichnet sich durch seine hohe Belastbarkeit aus und hat eine sehr gute Nase. Da er eine starke Bindung zu seiner Familie aufbaut, eignet er sich als gut beschäftigter Begleithund, als Wach-, Schutz-, Rettungs-, sowie als Fährtenhund. Wenn ein Hovawart Kinder von Kleinauf kennt, ist er ihnen gegenüber durchaus tolerant.

Ursprünglich als Hofhund gezüchtet, deshalb auch der Name Hovawart – “Hofwart/-wächter” – zeichnet sich der Hovawart durch seine starke, unerschrockene Persönlichkeit aus. Da er zu den doggenartigen Hunden zählt, ist er mäßig unterordnungsbereit. Somit muss für ihn klar sein, wer die Führung hat, denn sonst übernimmt er diese selbst. Er ist willensstark und kann zuweilen auch dominant sein. Wenn konsequent erzogen, hat man einen verlässlichen Hund, der sehr treu und anhänglich ist.

Eine konsequente Erziehung mit Führungsstärke ist bei dieser Rasse von besonderer Bedeutung. Hovawarts sind “Spätzünder”, auch das Schutzverhalten ist erst mit ca. 3 Jahren ausgereift. Man darf deshalb nicht ungeduldig werden, wenn es mal etwas länger dauert als bei anderen Gebrauchshunderassen. Zwang und Unterdrückung sind bei ihm Fehl am Platz, er sollte mit Spiel und Leckerlie zur Mitarbeit motiviert werden. Der Hovawart ist ein intelligenter Hund. Kommandos werden nicht blind befolgt, er muss vom Nutzen seiner ihm abverlangten Aufgaben überzeugt werden.

Der Howavart ist im Allgemeinen ein recht gesunder, robuster Hund. Es gibt nur selten rassetypische Krankheiten.

Wie bei allen großen Hunderassen kann eine Hüftgelenksdysplasie auftreten, was beim Howavart aber im Vergleich zu anderen großen Rassen eher selten vorkommt.

Der Howavart ist anfällig für eine Schilddrüsenunterfunktion. Zuchttiere müssen eine Untersuchung der Schilddrüse auf Schilddrüsenunterfunktion vorweisen.

Der Graue Star (Katarakt) ist eine Augnkrankheit, die beim Howavart vorkommen kann. Auch dazu gibt es strenge Vorschriften bezüglich Überprüfungen von Zuchthunden.

Der Hovawart hat ein mittleres bis hohes Energielevel. Für unerfahrene Hundeanfänger ist diese Rasse nicht geeignet. Als Gebrauchshund braucht dieser Hund eine Aufgabe und gibt sich nicht mit einem “Spaziergang um den Block” zufrieden. Bei der Erziehung eines Hovawarts ist es stets wichtig, dem Hund klar zu machen, wer das Sagen hat. Es ist möglich, dass dieser Hund die Autorität seines Besitzers infrage stellt. Ein souveränes Auftreten schafft Respekt und Vertrauen. Wenn der Hovawart seinen Besitzer als “Rudelchef” akzeptiert hat, ist er ihm treu ergeben. Dann kann er eine sehr innige Beziehung zur Familie aufbauen, die dann mit einem Rudel gleichgesetzt werden kann.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Hovawart rassegerecht auszulasten. Durch den angeborenen Schutz- und Wachtrieb eignet sich Schutzhundesport sehr gut. Daneben kann er, wie schon erwähnt, als Rettungs- oder Fährtenhund ausgebildet werden.

Sämtliche Hundesportarten sind für den Hovawart geeignet. Obedience, Agility, Turnierhundesport, Vielseitigkeitssport für Gebrauchshunde oder auch Dogdancing lasten einen Hovawart aus. Da er sehr gerne arbeitet, lassen sich Übungen und Aufgaben auch in ausgedehnte Spaziergänge einbinden. Der Hovawart ist ein aktiver Hund und begleitet seine Menschen auch beim Joggen, Fahrradfahren oder Inlineskaten.

Insgesamt is festzustellen, dass der Hovawart keineswegs ein Hund für Anfänger ist, selbst, wenn diese sportlich ambitioniert sind. Ein souveränes Auftreten des Hundeführers ist sehr wichtig, damit das Verhältnis zwischen Hund und Halter nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Körperliche Auslastung allein genügt diesem Hund nicht. Geistige Förderung ist hier von weitaus größerer Bedeutung, um einen glücklichen Hovawart zu haben. Bevor man sich für einen Hovawart entscheidet, ist es ratsam, sich diese Rasse bei einem Züchter oder Hundeverein “live” anzusehen und sich ausgiebig mit Menschen auszutauschen, die Erfahrung mit diesen Hunden haben.