Es gibt viele verschiedene Arten von Halsbändern und darunter wiederum unterschiedliche Breiten und Größen.
Wie breit sollte ein Halsband sein, damit es zu meinem Hund passt? Worauf muss ich achten und was ist wichtig bei der Auswahl der Halsbandbreite?
Auf den Hund kommt es an
Es gibt große Hunde, kleine Hunde, kräftige Hunde, grazile Hunde. Im Laufe der Evolution des Hundes wurden Rassen gezüchtet, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Manche wurden für die Arbeit gebraucht, sei es zur Jagd oder zum Hüten, andere wurden als Wachhunde benötigt und wiederum andere zur Unterhaltung und Freude von Adeligen.
Demnach kann ein Chihuahua von 2 kg nicht die gleichen Voraussetzungen an ein Halsband haben wie eine Dogge, die über 70 kg wiegt. Es klingt logisch, dass ein größerer Hund gleichzeitig ein breiteres, stabileres Halsband benötigt als ein kleiner Vertreter. Aber woher weiß ich nun, welche Breite zu meinem Hund passt? Kann ich hier etwas falsch machen?
Der Nasenspiegel macht’s
Es gibt eine kleine “Faustregel”, denn man geht von der Größe bzw. Breite des Nasenspiegels aus, um die richtige Breite zu ermitteln. Demnach sollte ein Halsband mindestens so breit sein, wie der Nasenspiegel des Hundes. Mindestens heißt hier also, das Halsband darf auch gerne breiter sein.
Nun gibt es hier aber auch wieder einige Ausnahmen. Schaut man sich Windhunde an, so haben diese einen relativ “kleinen” Nasenspiegel. Allerdings haben sie einen langen, dünnen Hals, bei dem ein zu schmales Halsband ziemlichen Schaden anrichten könnte. Die Betonung liegt hier auf könnte, denn ein sehr leinenführiger Hund, der sich nicht ins Halsband hängt, hat nicht so hohe Anforderungen an ein Halsband wie ein Hund, der permanent an der Leine zieht. Somit folgt: Windhunde und Hunde mit dünnen, langen Hälsen vertragen gerne breite Halsbänder, einige Windhundhalsbänder gibt es sogar in 6 cm Breite. Eine weitere Ausnahme, bei der man annehmen würde, dass schmälere Halsbänder besser passen, sind doggenartige, kräftig gebaute Hunde, die einen vergleichsweise großen Halsumfang und nur kurzen Hals haben. Für solche Hunde eignen sich ebenfalls breitere Halsbänder besser.
Ein weiteres Thema, das ich gerade angesprochen habe, ist der Druck, der auf den Hals des Hundes ausgeübt wird, wenn dieser an der Leine zieht oder er vom Menschen korrigiert wird. Solche Hunde sollten in jedem Fall ein breiteres Halsband haben, als der Nasenspiegel breit ist.
Auf Ausstellungen haben Hunde meist schmale “Showleinen”, diese eignen sich aber in der Regel nicht für den Alltagsgebrauch für den Spaziergang mit Hund.
Lieber breiter als schmal
Wenn man sich nun den Nasenspiegel des eigenen Hundes ansieht, wird schnell klar, dass viele im Handel angebotenen Halsbänder nicht breit genug sind. Die meisten Halsbänder sind viel zu schmal. Ein zu schmales Halsband drückt auf den Kehlkopf des Hundes und kann im Ernstfall zu Verletzungen im Halsbereich führen. Somit sind schmälere Halsbänder wirklich nur dann zu verwenden, wenn der Hund beispielsweise im Freilauf ist oder überhaupt nicht und niemals an der Leine zieht.
Wir stellen Halsbänder in den Gurtbandbreiten 15 mm, 20 mm, 25 mm, 40, mm und 50 mm her. Inklusive Polster sind die Halsbänder immer nochmals etwas breiter. Somit ist für jeden Hund die richtige Breite dabei! Hier kannst du dein Halsband gestalten!
Für Zwerg- und kleine Rassen würde ich stets mindestens ein Halsband mit 15 mm oder besser noch 20 mm Gurtband empfehlen. Gerade kleine Hunde erleben einen “Ruck” bzw. eine Korrektur über das Halsband viel stärker als größere Hunde, da deren Eigengewicht so gering ist. Da genügt ein kleiner Ruck, um den Hund zu sich zu ziehen. Das sollte natürlich vermieden werden, aber es gibt Situationen, bei denen vielleicht auch unbewusst an der Leine gezogen wird, beispielsweise bei Gefahr (Giftköder, Straße usw.).
Nun kommen auch ein paar Beispiele aus unserer Kundengalerie zum Einsatz. Unsere Halsbänder mit 25 mm Gurtband sind für viele Hundegrößen geeignet. Hunde in “Labradorgröße” können diese Halsbänder tragen, wenn sie leinenführig sind. Alles, was größer ist (ab ca. 35 kg), sollte eher ein breiteres Halsband (40 mm oder 50 mm Gurtband) tragen. Das DIY Design-Softshell-Halsband ist extrabreit gepolstert und kommt auf ganze 50 mm Gesamtbreite. Dieses eignet sich dann auch für noch größere Vierbeiner.
Andererseits gibt es aber auch Kunden mit kleinen Hunden, die mit unseren 25 mm Halsbändern glücklich sind. Die Breite selbst ist bei Mini-Hunden nicht das Problem, sondern vielmehr die Klickverschlüsse, die beim 25 mm Halsband deutlich größer und sperriger sind, als beim 20 mm Halsband. Demnach ist ein Kunststoff-Verschluss oder ein Zugstopp-Halsband für besonders zierliche Hunde empfehlenswert. Für große, kräftige Hunde besser ein breites Halsband auswählen.
Unsere Halsbänder mit 40 mm Gurtband (DIY Halsband) eignen sich je nach Hundetyp durchaus auch für mittelgroße Hunde. Sie sind perfekt geeignet für Windhunde, ebenso aber auch für große Hunde ab +-25 kg (Richtwert). Auch Riesenrassen sind mit dieser Breite gut bedient. Für besonders kräftige, große Hunde mit breitem Hals sollte zur Zugstopp-Variante oder zu unseren extrastarken Sicherungs-Klickverschlüssen (120 kg Bruchlast) gegriffen werden.
Mittlerweile bieten wir auch Halsbänder mit 40 mm und 50 mm Gurtband an, dessen Verschluss sich auf 25 mm Breite verjüngt. Dadurch ist es besonders für Windhunde und kleinere Hunde geeignet, die ein breites Halsband tragen sollen. Hier kommst du zum DIY Windhund-Halsband.
Ein Halsband mit 50 mm Gurtband eignet sich gut für äußerst kräftige Hunde (z.B. Molosser), Riesenrassen und Windhunde. Hier mal ein paar Beispiele unserer Kunden-Hunde: Whippet, Halsumfang ca. 34 cm, Gewicht ca. 12 kg. Old English Bulldog, Halsumfang ca. 48 cm, Gewicht ca. 26 kg. Irischer Wolfshund, Halsumfang ca. 50 cm, Gewicht ca. 60 kg. Unterschiedlicher könnten die Hunde nicht sein, aber für alle ist das 50 mm Halsband perfekt geeignet.
Halsbänder aus Kletterseil – optisch schön, aber weniger praktisch
Besonders angesagt sind zurzeit “Tau-Halsbänder” oder Halsbänder geflochten aus Paracord. Ebenso gibt es runde Halsbänder aus Stoff oder Leder. Diese sind wirklich hübsch anzusehen, keine Frage, allerdings rate ich vom Gebrauch solch dünner Halsbänder ab, da ein nicht leinenführiger Hund ernsthaften Schaden davon ziehen kann.
Paracord-Halsbänder werden inzwischen zwar in vielen Breiten angeboten, somit sehe ich hierbei das Problem nicht an der Breite, sondern am Material. Ursprünglich sind diese Seile im Outdoorbereich als Fallschirmschnur gedacht. Demnach ist das Material zwar sehr reißfest, allerdings auch sehr starr und hart. Wer mal ein Paracord-Band schnell zwischen der Hand entlang zieht, weiß, wovon ich rede. Es kann zu Verbrennungen und Schürfungen führen. Wenn nun ein Hund nicht ordentlich an der Leine läuft, kann es passieren, dass genau das an seinem Hals passiert. Bei empfindlichen Hunden kann es außerdem zu Haarbruch führen. Zudem ist das Material, wenn es geflochten ist, sehr hart. Das dürfte sich nicht besonders angenehm anfühlen, insbesondere am empfindlichen Halsbereich. Ich habe es selbst einmal mit einer Leine probiert, die ich für meine eigene Hündin geflochten habe. Wenn sie einmal in die Leine springt, ist das wirklich sehr unangenehm bis schmerzhaft an den Händen! Dazu kommt, dass das Material recht schwer ist, weil man vergleichsweise viel davon braucht.
Tau-Halsbänder haben ebenso das Problem, dass sie Verbrennungen verursachen können (je nach Materialart). Dazu kommt, dass so ein Tau bzw. eine Schnur viel zu schmal ist für den Hals, vor allem für größere Hunde (Stichwort Nasenspiegel). Tauhalsbänder gibt es üblicherweise mit maximal 10 mm Durchmesser, was einer Halsbandbreite von ca. 10 mm entsprechen würde. Mittlerweile werden die Taue auch mehrfach aneinander als Halsband zusammengelegt/geflochten, damit diese ein breiteres Halsband implizieren. Die Druckverteilung ist aber nicht wesentlich besser, als bei nur einem Tau – der Druck wird dann gleich an mehreren Stellen ausgeübt, aber nicht gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt, sondern punktuell an den drei Seilen. Wenn ein Hund super leinenführig ist und tatsächlich nie an der Leine zieht oder fast immer frei läuft, kann sich ein solches Halsband eignen. Aber für Hunde, die auch mal zeigen, dass sie ein Hund sind, sollte zu einem breiteren, weich gepolsterten Halsband gegriffen werden, das den aufkommenden Druck gleichmäßig verteilt. Auch das geht in hübsch – wie man an unseren Produkten sieht!
Fazit
Als Richtwerte kann ich folgendes feststellen (Gurtbandbreite):
- 15 mm: Welpen kleiner Hunderassen bis max. 5 kg
- 20 mm: Zwergrassen und kleine Hunde bis max. 10 kg
- 25 mm: kleine, mittlere und große Hunde bis ca. 35 kg
- 40 mm: mittlere, große und riesige Hunde + Windhunde
- 50 mm: je nach Hundetyp von mittelgroß bis riesig + Windhunde
- Windhund-Halsband in 40 mm oder 50 mm: Windhunde und zierlichere Hunde mit langem, schmalen Hals bis ca. 35 kg
- DIY Softshell-Halsband in 20 mm: kleine bis mittelgroße Hunde
- DIY Softshell-Halsband in 25 mm: mittlere bis große Hunde
Diese Werte sollten mithilfe des Nasenspiegels geprüft und gegebenenfalls individuell auf den Hund angepasst werden. Wenn dennoch Unsicherheiten bestehen, welche Breite für den eigenen Hund am besten geeignet ist, kann gerne Kontakt zu uns aufgenommen werden und wir finden gemeinsam das perfekte Halsband.